Wohnungsbewerbung: Muster und Tipps 2024

Besonders in Großstädten wird es zunehmend schwieriger, eine passende Mietwohnung zu finden. Doch mit einer vollständigen Bewerbungsmappe und gründlicher Vorbereitung lassen sich die Chancen auf die Traumwohnung erheblich verbessern. Alle wichtigen Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

1. Das gehört zu einer Wohnungsbewerbung
2. Schnelle Übermittlung der Unterlagen
3. Anschreiben für die Wohnung, worauf muss geachtet werden
4. Wohnungsbesichtigung, worauf muss ich achten?
5. Welche Personen werden bevorzugt
6. Fragen zu den Dokumenten

Das gehört zu einer Wohnungsbewerbung

Ähnlich wie bei einer Jobbewerbung beginnt auch die Wohnungssuche mit einer sorgfältig erstellten Wohnungsbewerbung.
Besonders in Großstädten, in denen Mietwohnungen immer knapper werden, ist eine überzeugende Bewerbung von entscheidender Bedeutung.

Ein gut formuliertes Anschreiben und ein vollständiges Bewerbungsdossier können hierbei den Unterschied machen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Bewerbungsmappe vorzubereiten, die folgende Unterlagen enthält:

• Bewerbungsschreiben
• Mieterselbstauskunft
• Einkommensnachweise und/oder Bürgschaft
• SCHUFA-Auskunft
• Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
• Mietzahlungsbestätigung
• Personalausweis
• Bürgschaft (bspw. der Eltern oder die sichere Mietkautionsbürgschaft)
  
  

Schnelle Übermittlung der Unterlagen

Besonders in Großstädten wie München, Hamburg, Köln, Düsseldorf oder Berlin, ist es sinnvoll, die erforderlichen Unterlagen gesammelt zum Besichtigungstermin mitzubringen. Erkundigen Sie sich beim Vermieter, welche Dokumente benötigt werden und ob diese vorab per Mail gesendet werden sollen.
Vergessen Sie nicht, den Bewerbungsbrief beizufügen – er gibt den Vermietern vorab einen persönlichen Eindruck von Ihnen.

Anschreiben für die Wohnung, worauf muss geachtet werden

Hat eine Wohnung Ihr Interesse geweckt, besteht der erste Schritt darin, ein erstes, persönliches Anschreiben an den Vermieter oder Makler zu verfassen. Beginnen Sie mit einer förmlichen Anrede, indem Sie den Vermieter direkt ansprechen. In den meisten Wohnungsanzeigen sind die Kontaktdaten der Person angegeben, die die Wohnung inseriert hat.

Der Bewerbungsbrief sollte prägnant darlegen, wer Sie sind, warum Sie der ideale Mieter sind sowie die Motivation für die Wohnungssuche. Halten Sie das Anschreiben kurz und präzise, um sicherzustellen, dass es gelesen wird. Erwähnen Sie ihre Zuverlässigkeit sowie die finanziellen und persönlichen Voraussetzungen für ein unkompliziertes Mietverhältnis.

Wichtig dabei ist: Alle Angaben müssen wahrheitsgemäß sein. Falsche Angaben können strafrechtliche Folgen haben und zur Auflösung des Mietvertrags führen.

Folgende Inhalte sollten abgedeckt werden:

1. Kontaktdaten
2. Alter
3. Berufliche Tätigkeit
4. Einkommensangaben
5. Haushaltsgröße
6. Grund für das Interesse an der Immobilie
7. Grund für den Wohnungswechsel

Tipps:

• Fokussieren Sie sich im Anschreiben auf das Wesentliche.

• Ein fehlerfreies Anschreiben und eine sorgfältige Abheftung ohne Eselsohren sind für Ihre Bewerbungsmappe selbstverständlich. Wählen Sie eine stabile, hochwertige Mappe. Eine farblich oder designmäßig auffällige Mappe kann herausstechen, aber denken Sie daran, dass Seriosität meist besser ankommt als Kreativität.

• Bleiben Sie authentisch. Übertriebene Selbstdarstellungen fallen im persönlichen Gespräch auf und wirken negativ.

• Kümmern Sie sich rechtzeitig um alle Einkommensnachweise und einen SCHUFA-Bonitätscheck.

• Schreiben Sie eine ordentliche Wohnungsbewerbung. Unser Wohnungsbewerbung Muster 2024 kann Ihnen dabei helfen.

Wohnungsbesichtigung, worauf muss ich achten?

Bei einer Wohnungsbesichtigung sind Eigenschaften wie Pünktlichkeit, höfliches Verhalten sowie ein freundliches Auftreten ein Muss, um zusätzliche Sympathiepunkte zu sammeln und den positiven Eindruck aus Ihrem Bewerbungsschreiben zu bestätigen.

Bereiten Sie gezielte Fragen vor, die Ihnen wichtige Informationen über die Wohnung liefern und Ihr ernsthaftes Interesse zeigen. Da das Zeitfenster für Fragen oft begrenzt ist, empfiehlt es sich, eine Checkliste zu erstellen, um nichts zu vergessen.

Des Weiteren ist es ratsam, eine weitere Person zur Besichtigung mitzubringen. So verringern Sie das Risiko, mögliche Mängel in der Wohnung zu übersehen – vier Augen sehen mehr als zwei.

Vergessen Sie am Ende der Besichtigung nicht, Ihre sorgfältig zusammengestellte Bewerbungsmappe persönlich an den Vermieter oder die Vermieterin zu übergeben. Klären Sie dabei direkt, wie es nun bis zur Vergabe der Wohnung weitergeht. Fragen Sie nach dem Zeitpunkt der Entscheidung und ob zusätzliche Unterlagen erforderlich sind.

Welche Personen werden bevorzugt

Grundsätzlich gilt: Personen, die ein möglichst geringes finanzielles Risiko darstellen, haben die besten Chancen. Dies lässt sich durch entsprechende Einkommensnachweise, einen aktuellen SCHUFA-Bonitätscheck und eine Mietzahlungsbestätigung erreichen.

Doch auch das persönliche Auftreten spielt eine wichtige Rolle: wer unpünktlich zur Wohnungsbesichtigung erscheint, keine Fragen vorbereitet hat, desinteressiert wirkt oder die geforderten Unterlagen nicht mitbringt, hinterlässt einen unzuverlässigen Eindruck. Dies kann die Erfolgsaussichten bei der Wohnungssuche erheblich beeinträchtigen.

Besonderheiten bei verschiedenen Situationen:

Mit Hund:
Erwähnen Sie in Ihrer Bewerbung, dass Sie einen Hund haben, da dies oft der Zustimmung des Vermieters bedarf. Fragen Sie, ob der Hund zur Besichtigung mitkommen darf, um zu zeigen, dass er gut erzogen ist.

Als Familie:
Nennen Sie Ihre und die Einkommensverhältnisse Ihres Partners/Ihrer Partnerin und erläutern Sie Ihre berufliche Situation. Erklären Sie auch, warum die Wohnung ideal für Ihre Familie ist.

Als Single:
Zeigen Sie, dass Sie die finanziellen Mittel haben, die Wohnung zu unterhalten. Wenn Sie finanzielle Unterstützung durch Eltern oder BAföG erhalten, erwähnen Sie dies, um Ihre Einkommenssituation klar darzustellen.

Fragen zu den Dokumenten

Was ist eine Mieterselbstauskunft?

Eine Mieterselbstauskunft beinhaltet Angaben zu Ihrer persönlichen, wirtschaftlichen und familiären Situation sowie möglichen Mietrückständen.

Mieter müssen bei der Selbstauskunft wahrheitsgemäße Angaben machen. Falsche Antworten bei zulässigen Fragen können zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags führen. Unzulässige Fragen dürfen mit einer Lüge beantwortet werden, ohne rechtliche Konsequenzen zu fürchten.

Zulässige Fragen umfassen:

• Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Anschrift, etc.)
• Berufliche Situation
• Finanzielle Situation
• Informationen zu weiteren Personen, die in die Wohnung einziehen und zur Wohnungsnutzung

Unzulässige Fragen sind:

• Parteizugehörigkeit, Religion oder Sexualität
• Familienplanung
• Gesundheitszustand
• Freizeitgestaltung (z. B. „Haben Sie oft Besuch?")

Was ist eine Schufa-Auskunft?

Vermieter verlangen oft eine SCHUFA-Auskunft, um die Zahlungsfähigkeit der Mieter zu überprüfen. Diese Auskunft belegt Ihre finanzielle Zuverlässigkeit und stärkt das Vertrauen. Einmal jährlich können Sie die SCHUFA-Auskunft kostenlos per Post anfordern. Da die Bonitätsprüfung einige Tage dauert, sollten Sie ausreichend Zeit vor der Wohnungsbesichtigung oder Bewerbung einplanen.

Eine Alternative zur ausführlichen SCHUFA-Auskunft ist der SCHUFA-Bonitäts-Check. Diese kürzere, online verfügbare Version beschränkt sich auf für Vermieter relevante Informationen und ist als PDF in wenigen Minuten erhältlich.

Was ist ein Einkommensnachweis?

Für Vermieter ist Ihre Zahlungsfähigkeit besonders wichtig, um die termingerechte Mietzahlung sicherzustellen. Daher gehört der Einkommensnachweis fest zur Wohnungsbewerbung. Dieser zeigt, wie und in welcher Höhe Sie monatliches Einkommen beziehen.

Je nach Einkommensart können folgende Dokumente Ihre Zahlungsfähigkeit nachweisen:

• Allgemein: Arbeitsvertrag (unbefristetes Arbeitsverhältnis)
• Angestellte: Verdienstabrechnungen der letzten drei Monate
• Freiberufler/Selbstständige: Einkommensteuerbescheid
• Studierende: BAföG-Bescheid oder Bürgschaft der Eltern
• Rentner: Rentenbescheid
• Arbeitsuchende/Sozialleistungsempfänger: Nachweis über Sozialhilfe, Arbeitslosengeld oder Hartz IV

Was ist eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung?

Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bestätigt, dass eine Person alle Zahlungen fristgerecht und vollständig geleistet hat und keine Mietschulden bestehen. Sie wird vom ehemaligen Vermieter oder der Hausverwaltung ausgestellt.

Das Ausstellen ist freiwillig und kann von der vermietenden Person oder der Hausverwaltung bis zu 50 Euro kosten.

Die Bescheinigung enthält:

• Name des Mieters / der Mieterin
• Adresse der Mietwohnung
• Bestätigung der Mietschuldenfreiheit und fristgerechten Zahlungen
• Name, Anschrift und Unterschrift des Vermieters / der Vermieterin oder der Hausverwaltung

Was ist eine Bürgschaft?

Privatbürgschaft / Elternbürgschaft

Eltern, Freunde oder andere Privatpersonen können für Mieter, häufig bei Studierenden oder Auszubildenden ohne festes Einkommen, bürgen. Diese Bürgschaft sichert Vermieter ab, da die Bürgenden bei Zahlungsausfall einspringen müssen.

Mietkautionsbürgschaft

Eine andere Form der Bürgschaft ist die Mietkautionsbürgschaft oder Mietkautionsversicherung. Anstatt die gesamte Summe der Kaution zu Beginn des Mietverhältnisses zu zahlen, kann der Mieter eine Versicherung als Bürgen beauftragen. Im nächsten Schritt wird die Bürgschaft beim Vermieter hinterlegt, um ihn gegen potenzielle Mietschäden abzusichern. Dadurch kann der Mieter die Kautionssumme sparen und anderweitig nutzen.
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Was ist eine Mietzahlungsbestätigung?

Ein Mietzahlungsnachweis zeigt Vermietern, dass Sie Ihre Miete stets pünktlich gezahlt haben und keine Mietrückstände bestehen. Diese Bestätigung kann Ihnen Ihr aktueller oder vorheriger Vermieter ausstellen. Zusammen mit dem SCHUFA-Bonitätscheck belegt dieser Nachweis Ihre positive Zahlungsmoral und ein geringes finanzielles Risiko als Mieter.

Von | Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2024